Mittwoch, 16. Dezember 2009

Sprachlicher Fehlgriff

Es weihnachtet sehr. Weihnachtseinkäufe in der Hamburger Innenstadt sind dabei Pflichtprogramm und bergen auch viele Tücken. Man trifft die unterschiedlichsten Charaktere: Es fängt an bei den Gemütlichen, die sich zu viel Zeit lassen beim Gehen, und endet irgendwo bei den Sprintern: klares Ziel vor Augen, "nach mir die Sintflut!" Jeder stört sich am anderen. Mein Tip kommt von Eugen Roth:

Du möchtest gern alleine wandern -
Doch ständig stören Dich die andern.
Auch Du bist - das bedenke heiter! -
Ein andrer andern, und nichts weiter.

In einem Laden bewies eine recht stürmische Dame, dass ihr schwarzer Humor nicht fern ist:

Ein älterer Herr im Rohlstuhl befand sich etwa 1-2 Meter vom Ende der Kassenschlange entfernt, da seine Frau an besagter Kasse zahlen wollte. Aus der bepackten stürmischen Dame sprudelt es heraus - mit besonderer Betonung auf das erste Worte: "Stehen Sie an?" - nach einem interessanten Blickwechsel folgte die verneinende Antwort.

Schon ein wenig makaber und ich musste prompt an Scary Movie 2 denken. Ob es Absicht war? Man weiß es nicht, die Betonung war aber deutlich vorhanden. Welche Alternativen gibt es? Tja, wie schafft man es sich in einer solchen Situation sprachlich und dem Menschen gegenüber korrekt zu verhalten?

Ein paar Gedanken:
Mit Deutung auf die Kasse - "Wollen Sie auch hier zahlen?"
"Warten Sie auch hier?"
Das Verb umgangssprachlich unterschlagen - "Sie auch hier?"

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